Kinder stellen die großen Fragen des Lebens: Woher kommt die Welt? Wo kommen wir hin, wenn wir tot sind? Wie sieht es im Himmel aus? Warum kann man Gott nicht sehen? Die Fragen verändern sich im Laufe ihrer Entwicklung. Es bleibt: Kinder fragen über das Gegebene, Sichtbare hinaus.

Ihre Fragen sind religiöse Fragen, sie berühren Grundfragen von Religion und Glaube. Der Religionsunterricht fördert eine Grundhaltung des Staunens und Fragens. Deshalb ist Evangelischer Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen in Berlin und Brandenburg fester Bestandteil der Bildungslandschaft. Derzeit lernen in beiden Bundesländern 114.000 Schüler*innen im Evangelischen Religionsunterricht. Er begleitet Kinder in der Begegnung mit Formen von gelebter Religion in einer evangelischen Perspektive. Religionslehrerinnen und Religionslehrer laden herzlich dazu ein.

Im Unterricht wird es sowohl um Themen mit biblischem Bezug gehen als auch um solche, die sich aus dem Zusammenleben von Menschen ergeben, wie z.B.:

* Kirchenfeste (Erntedank, Nikolaus, Weihnachten,…)

* biblische Familiengeschichten (Abraham, Josef,…)

* Freundschaft, Versöhnung und das Einüben des sozialen Miteinanders.

Dabei stehen die Fragen und Probleme, Gedanken und Gefühle Ihrer Kinder im Mittelpunkt. Damit der Unterricht auch Spaß macht, sind Singen, Malen, Spielen, Basteln und andere kreative Ausdrucksformen regelmäßige Bestandteile des Unterrichtes.

Der Religionsunterricht ist freiwillig und offen für alle Kinder. Ihr Kind muss nicht getauft oder kirchlich gebunden sein. Es werden keine Klassenarbeiten geschrieben.

In der Regel wird der Unterricht ein – bis zweistündig erteilt, ggf. auch klassenüber­greifend innerhalb einer Jahrgangsstufe.

Es werden auch andere Religionen (Islam, Judentum) behandelt und Kirchen, Klöster, Museen sowie Synagogen besichtigt.

Themen 

Erntedankfest

Vor den Herbstferien wird mit den Schülern das Erntedankfest gefeiert. Zu Beginn der Unterrichtsstunde wird eine Kerze entzündet und zwei Lieder gesungen. Dann wird an alle Kinder Fladenbrot und kernlose grüne Trauben jeweils mit einem Spruch verteilt.

Anschließend essen die Kinder das restliche Obst (Bananen, Birnen, Äpfel, Nektarinen, blaue Trauben) und sind ganz stolz, wenn sie einzeln mit einem Tablett herum gehen dürfen. Es schmeckt allen ganz prima!

 St. Martin und Weihnachten

Der heilige Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler. Mit den Kindern der 2. Klasse überlegten wir, was wir teilen können. Da gab es dann viele Ideen. Jedes Jahr beschenken wir Kinder der Willkommensklasse 1 mit Weihnachtstüten, die wir zuvor gestaltet und gepackt haben. Neben Süßigkeiten und Stiften, haben die Kinder kleine Spielsachen von sich hineingetan, die noch sehr gut erhalten sind, aber nicht mehr von ihnen benutzt werden (Bälle, Büchlein, Spiele etc.)


In der letzten Stunde vor Weihnachten wird den Kindern im Religionsunterricht etwas sehr Schönes geboten. Bei Schokolebkuchen und Mandarinen wird ihnen die Weihnachtsgeschichte mit wunderschönen Holzfiguren vorgespielt. Nach Weihnachten wird dann das Krippenspiel mit der Erzählung von den Heiligen Drei Königen fortgesetzt.

Bilder/ Text: I. Düsterdick, Religionslehrerin an der Moselschule